… ich darf wohl nicht schreiben, das es mir gut geht. Schwuppdiwupp sieht das ganze anders aus.
Vorsicht – denkt an euch – der Text ist nicht ohne – evtl. Trigger!!!
Was war der Auslöser?
Meine Freudin ihre Tochter ist mit meiner Tochter genauso befreundet wie wir beide. Sie kennen sich aus dem Kindergarten, inzwischen gehen sie in unterschiedliche Schulen, aber zusammen in die Ergo. Vor einigen Wochen hat es ihre Freundin ganz wüst mit ihr getrieben. Sie haben meine Tochter in der Ergo als „Erzfeindin“ betittelt. Das hat meine Tochter ziemlich mitgenommen. Seit da sind die zwei wie Hund und Katze. einer zickt immer.
Wir wurden bei der Tochter meiner Freundin zur Kommunion eingeladen. Meine Tochter wollte dort nicht hin, hab es meiner Freundin gesagt, sie hat es nicht akzeptiert und mich doch überredet hinzugehen und prompt heute morgen hat meine Tochter dann sowas von getickt. Auch fiel zuvor von meiner Freundin, das es sonst besser wäre wenn wir nichts mehr miteinander machen.
Ich habe versucht meine Tochter umzustimmen, weil mir die Freundschaft wichtig ist. Sie ist im Endeffekt die einzige Freundschaft die nun schon einige Jahre hält und das macht sie mir nun kaputt.
In mir spielten sich alle möglichen Zenarien durch und ich fühlte mich verdammt schuldig. Schuldig das ich da nicht hingehe (habe abgesagt!), schuldig, weil ich denen den Tag versaue (ihre Tochter ist sehr emotional anfällig), schuldig!!! Auch fühlte ich mich als Versager. Ich die wieder mal eine Freundschaft zerstört, ich die sich vom Kind auf der Nase rumtanzen lässt, …
Ich habe gebrüllt, war richtig impulsiv. Mein Mann machte mir dann auch noch Vorwürfe a la – ist das jetzt die Rache oder willst das sie sich in 1-2 Jahren auch die arme aufschlitzt und einen psychischen Knachs ab hat!?
In dem Moment sah ich nur rot – auch noch von ihm Schuldvorwürfe und die Bestätigung das ich alles nur Schade. S***** Gedanken schossen mir durch den Kopf, welche auch nen gewissen Drang annahmen. Ne Zeit lang war ich mir heute nicht sicher ob ich stationär zur Krisenintervention gehen sollte.
Damit es nicht völlig eskalierte zog ich mich um, sagte meinem Mann bescheid und ging walken. Das Wetter passte zu meiner Laune und meinen Emotionen. Ich ging trotzdem. – Jetzt im Nachhinein bin ich verdammt stolz drauf, das ich nicht ins Auto stieg und wirklich gleich die situation verließ ohne irgendwelche Dinge mitzunehmen oder noch was anderes zu tun. Sogar mein Mann hat mich gelobt, das das echt super war, bevor mir die Hand ausrutscht, ich sie verbal niedermache oder sonst was.
Völlig durch den Wind lief ich den mittelschweren Nordic Walking Waldweg. Mit wildem Kopfkino, das Gefühl das ich Dinge höre die nicht sind, alles so unwirklich und es tat so verdammt weh.
Ich wunderte mich, wie ich den richtigen Weg überall nahm, den heute war ich nicht beim Achtsamen Walken heute war ich Autopilt und musste schauen mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Ich fühlte mich einerseits wütend, enttäuscht, traurig, hilflos und völlig allein!
Dann waren auch wieder da die Scham, die Schuld, die Angst.
Zwischendurch dann auch einfach nur Schwere im Körper und Leere und bekam nichts mit.
Die Gedanken rasten und liesen mich einfach nur laufen, egal wie schmuddelig und nasskalt es da war.
Ich weiß nicht wie lange ich unterwegs war. Ich war komplett nass und mir war es kalt, mein Rücken schmerzte. Aber wenigstens war ich nicht mehr geladen gegenüber meiner Tochter und sah sie nimmer als Schuldige, die meine Freundschaft vermasselt hat.
Ich machte mir Gedanken ob es eine wahre Freundschaft ist /war. Dazu gesondert mal etwas mehr.
Ich liebe meine Tochter und kann sie verstehen, das sie das mit der Erzfreundin /-feindin verletzt hat. Ich muss es akzeptieren und vielleicht seh ich nur so, ob es eine wirkliche Freundschaft war!?
Ich merke das mir das ganze ziemlich nachhängt und mich manche Dinge noch arg beschäftigen und ich fix und alle bin. Auch merke ich das die Depression immer noch an mir nagt und schnell ins Tief befördert.
Ich merke wie ich mich nach einer neutralen Person, einem Sicherheitsanker für unsere Familie sehne v.a. für meine Tochter, wenn ich mit ihr im Konflikt steh. Ich bin am überlegen ob ich versuchen soll wieder eine SPFH zu bekommen. Ich bin und bleibe instabil. Und ich glaube der Wunsch, auf eine Mutter Kind Kur hat das auch gezeigt. Im Moment fühle ich mich doch recht schnell wieder überfordert. Ich hoffe wir bekommen sie durch. Der Antrag ist bei der Hausärztin, die kommende Woche kann ich ihn abholen.